Das Artenförderprojekt Zauneidechse ist ein Eigenprojekt der Albert Koechlin Stiftung.
Albert Koechlin Stiftung
Reusssteg 3
6003 Luzern
Steinhaufen, Steinwälle und Trockenmauern sind wichtige Lebensraumelemente für Reptilien. Unbedingt auf sie angewiesen aber ist die Zauneidechse nicht. Kleinstrukturen aus Steinen legen wir deshalb nur an Orten an, wo sie traditionell Elemente der Landschaft sind oder waren.
Beim Anlegen von Steinstrukturen gilt es einige Regeln zu beachten. Am wichtigsten ist die Wahl des Materials: Mindestens 80 Prozent der Steine sollten eine Korngrösse von 20 – 40 Zentimetern aufweisen. Bei Haufen aus zu grossen oder zu kleinen Steinen entsprechen die Hohlräume nicht den Bedürfnissen der Tiere. Steinhaufen und Steinwälle kann man maschinell schütten oder von Hand aufbauen. Idealerweise jedoch füllen wir Steinkörbe von Hand. Trockenmauern baute man schon immer von Hand.
Bis vor wenigen Jahrzehnten sind Steinhaufen und -wälle als Nebenprodukt bäuerlicher Arbeit entstanden. Durch das Pflügen von Ackerflächen wurden laufend mehr oder weniger grosse Steine an die Oberfläche befördert. Die Landwirte schichteten diese sogenannten Lesesteine am Feldrand zu Haufen oder Wällen. Nach Hochwasser oder Lawinenniedergängen mussten Steine aus Weiden und Wiesen gelesen werden. Mit der Intensivierung der Landwirtschaft sind solche Haufen vielerorts verschwunden. Sie von neuem anzulegen macht Sinn. Dabei gilt:
Mit etwas grösserem Aufwand – und unter Einsatz von Maschinen – können Steinhaufen so konstruiert werden, dass sie auch als Winterquartiere für Zauneidechsen taugen. Vorgehen:
Trockenmauern sind ökologisch, kulturhistorisch und ästhetisch wertvolle Elemente der traditionellen Kulturland-schaft. Hier lassen sich fast alle Reptilien beobachten. Trockenmauern am richtigen Standort bereichern den Reptilienlebensraum. Insbesondere, wenn es sich um hinterfüllte Trockenmauern in Hanglage handelt. Der Bau von Trockenmauern ist anspruchsvoll und kostspielig. Bauanleitungen findet man in der Fachliteratur oder im Internet. Eine wachsende Zahl von Gartenbau- und Landschafts-pflegebetrieben bieten den Bau von Trockenmauern professionell an. Steinkörbe (Gabionen) können für Reptilien eine ähnliche Funktion erfüllen wie Trocken-mauern. Man kann sie als hinterfüllte Stützbauten entlang von Verkehrswegen oder an Hanglagen – ja selbst beim Gartenbau – kostengünstig und einfach errichten. Sie besitzen aber nie denselben ästhetischen Wert wie Trockenmauern. Zu beachten gilt:
An sonnigen Hanglagen erfüllen Steinlinsen einen ähnlichen Zweck wie Steinhaufen. Die verwendeten Steine liegen aber vollständig unter der Terrainober-fläche. Dies bringt bei der maschinellen Pflege von Böschungen (Verkehrsbegleitflächen etwa) Vorteile. Ein Wegrollen von Steinen lässt sich so verhindern. Zu beachten gilt:
Zu den Standorten, welche die Zauneidechse häufig besiedelt, gehören auch Abbaubetriebe von Lehm, Sand, Kies und Steinen. Auch hier sind meist die Randbereiche der Betriebsareale für die Art besonders wertvoll. In Zusammenarbeit mit den Grubenbetreibern lassen sich Lebensräume oft erweitern oder aufwerten. Der Bau von Kleinstrukturen kann an solchen Abbauplätzen besonders einfach realisiert werden. Das nötige Material wie Sand, Steine oder Totholz findet sich meist in unmittelbarer Nähe. Dazu ist an solchen Standorten auch der notwendige Maschinenpark bereits vorhanden.