Kleinstrukturen aus Holz

Totholz ist ein wichtiges Element im Lebensraum der Zauneidechse. Liegende  Stämme, Wurzelteller, umgestürzte Bäume oder Asthaufen brechen durch die Vegetationsschicht und ragen aus ihr hinaus. So entstehen wertvolle Sonnen- und Versteckplätze.

 

Totholz fällt bei der Wald-, Gehölz- und Heckenpflege an. Aber auch bei gewöhnlichen Gartenarbeiten. Wenn man es richtig einsetzt, ist es fast immer ein kostengünstiges und geeignetes Material, um die Zauneidechse zu fördern. An kühlen oder nassen Tagen nutzen Zauneidechsen Holz gerne als Sonnenplatz. Vor allem weil es sich rasch erwärmt und schnell trocknet.

Wurzelstock-Sandhaufen

Wurzelstöcke oder anderes grobes Totholz und Sand sind eine ideale Kombination für die Zauneidechse. Solche Haufen dienen ihr als Versteck- und Sonnenplatz. Ebenso als Eiablageplatz. Um bestehende Lebensräume zu schonen, eignen sich als Standort eher dicht begraste oder verbuschte Bereiche am Rand von Lebensräumen. Oder Flächen, die man neu gestaltet. Die Haufen wachsen ziemlich schnell ein und müssen deshalb von Zeit zu Zeit vom Pflanzen-wuchs befreit werden. Zum Anlegen von Wurzelstock-Sandhaufen braucht es geeignete Maschinen. Ferner gilt es bei der Arbeit zu beachten:

  • Idealerweise kombiniert man drei bis vier Wurzelstöcke miteinander. Aber auch einzelne Wurzelstöcke können ihren Zweck erfüllen.
  • Man hebt eine 50 – 80 Zentimeter tiefe Grube aus. Der Boden der Grube sollte so beschaffen sein, dass das Wasser abfliessen kann: Neigung 10 – 20 Prozent. Wo das nicht möglich ist, erstellt man einen Drainage-graben. 
  • Den Grubenboden lockert man auf. Dies lässt sich mit der Ecke der Baggerschaufel bewerkstelligen. 
  • Aushub in der Regel abtransportieren.
  • Wurzelstöcke in die Mulde setzen. Das Ende des Stamms nach unten oder zur Seite legen. Auf diese Weise geben die abstehenden Wurzeln eine gute Deckung ab. Einzelne Stöcke aufrecht hinstellen. Die Schnittfläche am Stamm dient der Zauneidechse als Sonnenplatz. 
  • Wurzelstöcke mit Sand anfüllen oder teilweise auch zuschütten. Pro Wurzelstock benötigt man etwa 0,5 bis 1 Kubikmeter. Der aufgefüllte Sand sackt später noch in sich zusammen. Vom Regen wird er modelliert.
  • Wachsende Gräser und Kräuter im Bereich der Haufen dulden. Nur nach Bedarf mähen. Gehölze, die Schatten werfen, wenn nötig auf Stock setzen.

Liegendes Totholz

Liegendes Totholz aller Art, das die Vegetationsschicht aufbricht oder überragt, kann Zauneidechsen als Sonnen- und Versteckplatz dienen. Wenn es nicht ein Hindernis beim Mähen ist, sollte man es liegen lassen. Zu beachten ist:

  • Totholz soll aus der Vegetation herausragen. Die Grösse ist dabei nicht entscheidend. 
  • Umgestürzte Bäume, Baumstrünke und Wurzelstöcke an ihrem Ort belassen oder sie an einen Standort verschieben, wo sie nicht stören.
  • Störende Äste und Stammteile zurücksägen und an geeigneten Plätzen aufschichten.

Totholzhaufen (Asthaufen)

Totholzhaufen kann man manuell oder maschinell anlegen. Grösse und Form lassen sich fast beliebig variie-ren. Grosse Haufen dürfen mit kleineren kombiniert sein. Letztlich geht es darum, dicke und dünne Äste, die bei der Waldrand- oder Heckenpflege oder auch bei Gartenarbeiten anfallen, an einem gut besonnten Ort zu Haufen aufzuschichten. Wissen sollte man:

  • Bereits kleine Haufen von einem Kubikmeter oder weniger können der Zauneidechse wertvollen Unterschlupf und Sonnenplätze bieten, oder als Trittsteine dienen. Besser sind grössere Haufen ab drei Kubikmetern Volumen.  50 – 100 Zentimeter Höhe reichen aus.
  • Unterschiedlich dicke Äste oder auch Teile von Stämmen schichtet man zu einem Haufen auf. Dies kann genauso gut chaotisch wie geordnet erfolgen. 
  • Grobe Stücke sollte man eher in Bodennähe platzieren.
  • Darauf achten, dass die Holzhaufen nicht zu sehr zusammengepresst werden. Ausreichend viele und grosse Zwischenräume sind sehr wichtig. Allenfalls wird auch gröberes Material mit eingebaut.
  • Am Schluss den Haufen mit locker aufgelegten, dornigen Ästen und Ranken schützen. Dies ist besonders wichtig, wenn mit Hauskatzen zu rechnen ist. 
  • Mit der Zeit sackt der Haufen zusammen. Dann gilt es, ihn wieder um einzelne Schichten zu erhöhen.

Asttristen

Selbst bei engen Platzverhältnissen oder an steilen Böschungen können gute Unterschlüpfe für Zauneidechsen geschaffen werden. Dies braucht allerdings einen etwas grösseren Aufwand und ein gewisses handwerkliches Flair.  Sogenannte «Asttristen» sehen ordentlich aus. Sie sind stabil und ziehen als fantasievolle Installationen die Blicke auf sich. Und so geht man beim Erstellen vor:

  • Eine Grundfläche von mindestens zwei bis drei Quadratmetern festlegen.
  • Rund um die Fläche in regelmässigen Abständen (von etwa einem Meter) faustdicke, rund 1,5 Meter lange Rundhölzer in den Boden rammen. So, dass eine abgegrenzte Fläche entsteht, in der Totholz aufgeschichtet werden kann.
  • Anstatt Pfosten einzuschlagen, kann man auch Gehölze, die in der Umgebung wachsen – etwa Hasel oder Weiden – auf Bauchhöhe abschneiden und verwenden.
  • Die abgegrenzte Fläche mit Ästen unterschiedlicher Dicke möglichst dicht füllen. Dabei das Material in Schichten anlegen. Mit Reisig, Streu oder Laub lassen sich Zwischenlagen einbauen. Diese bieten den Reptilien weitere Versteckmöglichkeiten.
  • Die letzte Schicht schliesst man mit gröberem Material ab. Mit Querverstrebungen lässt sich die Windfestigkeit der Asttriste erhöhen.

Holzbeigen

Aufgeschichtete Rund- oder Spalthölzer – beispielsweise in Form einer einfachen Holzbeige – bieten Eidechsen attraktive Sonnenplätze und Versteckmöglichkeiten. Selbst normale Brennholzbeigen können Reptilien als Unter-schlupf dienen, wenn sie an einem geeigneten Ort errichtet werden. Zu beachten gilt:

  • Die Beige sollte höher sein als die Vegetation, die sie umgibt. Ihr Volumen beträgt idealerweise einen bis drei Kubikmeter oder mehr.
  • Holz stapelartig schichten und einzelne Stücke fünf bis zehn  Zentimeter vorstehen lassen, um so terrassenartige Sonnen plätze für Eidechsen zu schaffen.