Siedlungen

Wo Zauneidechsen in der Umgebung von Häusern vorkommen, versprechen Fördermassnahmen selbst in Gartenanlagen Erfolg. Als willkommene Lebensraumelemente dienen hier Asthaufen, Holzbeigen, Steinriegel oder Trockenmauern. Allerdings darf man nicht zu viel erwarten.

Privatgärten können, wenn sie naturnah gestaltet und versteckreich sind, einen angrenzenden Zauneidechsenlebensraum in wertvoller Weise ergän-zen. Meist ist aber ein minimaler Schutz gegen Hauskatzen unumgänglich.
Privatgärten können, wenn sie naturnah gestaltet und versteckreich sind, einen angrenzenden Zauneidechsenlebensraum in wertvoller Weise ergän-zen. Meist ist aber ein minimaler Schutz gegen Hauskatzen unumgänglich.

Meist aber ist ein ist ein Privatgarten zu klein, um eine funktionierende Eidechsenpopulation zu beherbergen. Oft ist auch die Besonnung unzureichend. Oder es hat zu viele Hauskatzen. Nur verbunden mit benachbarten Zauneid-echsenstandorten kann man einen Garten zum Teillebensraum aufwerten. Selbst wenn sich später keine Eidechsen einfinden sollten, lohnt sich der Aufwand. Ein strukturreicher Garten ist in jedem Fall eine Bereicherung für die Natur.

Naturgärten als Lebensraum für Zauneidechsen

Je mehr Verstecke ein Gartenlebensraum bietet, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Eidechsen darin überle-ben können. Gute Verstecke für die Zauneidechse sind vor allem wichtig, wenn es in der Umgebung Hauskatzen gibt! Ein eidechsenfreundlicher Garten sollte alle Strukturen anbieten, die eine Zauneidechse zum Überleben benötigt: Sonnenplätze, Versteckplätze, Jagdgebiete, Eiablageplätze und Winterquartiere. Empfohlen wird:

  • Möglichst zahlreiche Kleinstrukturen wie Asthaufen, Holzbeigen, Steinhaufen und –riegel oder Trockenmauerwerk in verschiedenen Arten und Grössen anlegen.
  • An besonnten Stellen ausreichend grosse Altgras- und Krautsäume ausscheiden. Diese nur sehr extensiv pflegen. Verwilderte Winkel tolerieren. Üppige Staudenbeete und Flächen mit Polsterpflanzen und Kräutern anlegen.
  • Einheimische Gehölze, die niedrig wachsen – insbesondere Dornensträucher – anpflanzen. Brombeeren fördern. Eine allzu starke Beschattung jedoch verhindern.
  • Alte Ziegel- oder Backsteinhaufen stehen lassen, Eternitplatten, Wellbleche und Bretter liegen lassen, solange sie nicht stören.
  • Vor allem an Plätzen mit südlicher Ausrichtung nährstoffarme, sandige Bereiche schaffen. Wenn möglich ergänzt man diese mit hohl liegenden Steinplatten.
  • Grüngut im eigenen Garten zu offenen Komposthaufen verarbeiten. 
  • Beim Umsetzen von Komposthaufen vorsichtig ans Werk gehen. Es können sich immer Tiere oder ihre Gelege darin befinden. Namentlich die Ringelnatter legt ihre Eier gerne in Komposthaufen! Umsetzen sollte man Kom-posthaufen wenn möglich nur von Anfang April bis Ende Mai, oder von Mitte September bis Mitte Oktober.
  • darin befinden. Namentlich die Ringelnatter legt ihre Eier gerne in Komposthaufen! Umsetzen sollte man Kom-posthaufen wenn möglich nur von Anfang April bis Ende Mai, oder von Mitte September bis Mitte Oktober.

Die Pflege von Grünflächen als Chance

In allzu gepflegten Gärten und Grünflächen findet die Zauneidechse kaum ein Auskommen. Als Grundsatz für den Unterhalt gilt: Die Pflege erfolgt möglichst extensiv. Das heisst: Brachen werden toleriert und ein Teil des Schnitt-gutes wird als Haufen deponiert. Folgende Regeln sollte man beachten:

  • Grünflächen, die nicht intensiv als Rasen genutzt werden, möglichst dann mähen, wenn Eidechsen nicht aktiv sind: also im Winterhalbjahr oder an kalten, bedeckten Tagen. Wird im Sommerhalbjahr gemäht, stets langsam mähen und immer von innen nach aussen.
  • Teilbereiche ungemäht belassen. Streifen mit Wildblumen dulden.
  • Gehölze regelmässig zurückdrängen. Von Vorteil ist ein Gehölzanteil von 10 bis 25 Prozent. Geschnittenes Holz an sonnigen Stellen zu Haufen aufschichten.
  • Mehr Mut zur Unordnung: Verwilderte Winkel und Ecken belassen wie sie sind! Sie beinhalten ein reiches Angebot  an Verstecken.

Mögliche Lebensraumstrukturen im Siedlungsraum

1 Trockenmauer mit Altgrassaum

2 Mit Steinen gestalteter Kräutergarten 

3 Naturwiese mit Kraut- und

   Altgrassäumen

4 Einheimische, dornige Sträucher

5 Gartenweiher mit strukturreichem

   Uferbereich

6 Holzbeige

7 Hecke als Verbindung zu bestehendem

   Zauneidechsenlebensraum


Schutz vor Katzen

Hauskatzen sind für Zauneidechsen eine grosse Gefahr. Sie vermögen ganze Bestände binnen kurzer Zeit komplett zu vernichten. Hier einige Gegenmassnahmen, die dies verhindern können:

  • Auf die Anschaffung einer eigenen Hauskatze verzichten.
  • Fremde Katzen aus dem Garten fernhalten. Dafür eignen sich Ultraschallgeräte oder Sprinkleranlagen, die mit Bewegungsmeldern gesteuert sind (mehr dazu auf www.karch.ch).
  • Dickichte aus Brombeeren, Wildrosen oder anderen Dornensträuchern fördern.
  • Bevorzugte Aufenthaltsorte von Zauneidechsen mit trockenen, dornigen Ästen oder Ranken locker abdecken und schützen. Dabei darf man jedoch die Besonnung nicht zu sehr vermindern. Zweckdienlich sind dafür auch Maschendrahtgitter (Hühnerhofgitter). Man spannt sie in rund 30 Zentimetern Abstand zum Boden.
  • Hauskatzen während besonderen Aktivitätsphasen der Eidechsen wenn möglich nicht aus dem Haus lassen. Solche Zeiten sind Morgenstunden, Sonnentage nach Schlechtwetterperioden oder feuchte Tage mit geringer Sonnenstrahlung.