Checkliste Fördermassnahmen

Zauneidechsen fördern - eine Checkliste

 

 

 

 

 

 

 

Wurden Ziele definiert?

Exakt formulierte Ziele sind Voraussetzung für ein wirkungsvolles Vorgehen. Entscheiden Sie sich für eine der folgenden Zielsetzungen: 

  • Ein intakter Lebensraum wird vergrössert. Das Areal der Population wird erweitert.
  • Ein beeinträchtigter Lebensraum wird aufgewertet. Die Population wird gestärkt.
  • Teilpopulationen werden räumlich besser vernetzt. Der Austausch von Tieren zwischen den Teil-populationen wird erleichtert. 

 

 

Ist eine Quellpopulation vorhanden?

Neue Lebensräume müssen in Reichweite zu bestehenden Populationen liegen. So können sie von der Zaun-eidechse auch selbstständig besiedelt werden. Klären Sie im Feld ab, wo sich starke Populationen befinden! 

 

 

 

Sind Massnahmen nötig?

Handlungsbedarf besteht nur dort, wo der Zauneidechsenbestand schwach, rückläufig oder erloschen ist. Der Bedarf an Fördermassnahmen muss von Fall zu Fall ermittelt werden. Konzentrieren Sie sich nur dort  auf die Anlage von Lebensraumstrukturen, wo sie knapp sind oder fehlen! 

 

 

 

Werden keine bestehenden Lebensräume beeinträchtigt?

Wählen Sie die Standorte für neue Kleinstrukturen sorgfältig aus! Keinesfalls dürfen bestehende Eiablageplätze oder Winterquartiere zerstört werden. Achten Sie bei der Wahl der Materialien darauf, dass sie nicht die unerwünschte Mauereidechse bevorteilen.

 

 

 

Sind die vorgesehenen Flächen mikroklimatisch geeignet?

Die Besonnung ist ein wichtiger Erfolgsfaktor. Besonders geeignet sind Flächen, die nach Süden ausgerichtet sind. Andere Expositionen sind möglich, wenn eine ausreichende Besonnung durch eine differenzierte Lebensraumpflege sichergestellt wird.

 

 

 

Sind die verwendeten Materialien ortstypisch?

Arbeiten Sie mit Material, welches bereits vor Ort vorhanden ist oder für die Region als typisch gelten kann. Dies garantiert in der Regel auch eine gute Eingliederung ins Landschaftsbild. Als Vorbild dienen Kleinstrukturen der traditionellen und regionalen Kulturlandschaft.

 

 

 

 

Ist die Vernetzung genügend?

Aufgrund der Standorttreue der Zauneidechse ist es ausgesprochen wichtig, ihre Lebensräume zu vernetzen. Verbessern Sie die Vernetzung durch das Anlegen von Altgrasstreifen und Kleinstrukturen. Trittsteine liegen idealerweise nicht mehr als 30 Meter voneinander entfernt. Aufwertungen entlang linearer Strukturen wie Fliessgewässern, Waldrändern oder Verkehrswegen versprechen besonders grossen Erfolg.

 

 

 

Wurden alle beteiligten Personen informiert?

Der rechtzeitige Einbezug aller beteiligten Personen in den Planungsprozess – etwa Grundeigentümer, Förster, Landwirte, Behörden und andere mehr – hilft, dass das Projekt breit abgestützt ist. Damit gibt man ihm mehr Gewicht. Opposition lässt sich so vermeiden. 

 

 

 

Ist die langfristige, fachgerechte Pflege der Flächen gewährleistet?

Denken Sie bei der Planung immer auch schon an die Pflege! Vermeiden Sie unnötige Bewirtschaftungshinder-nisse und gestalten Sie die Flächen so, dass die spätere Pflege mit vernünftigem Aufwand realisierbar ist. Und es gilt: Pflege der Flächen, wenn sinnvoll und nötig, vertraglich regeln!

 

 

 

Ist eine Erfolgskontrolle geplant? 

Überprüfen Sie, ob die neu angelegten Lebensräume von der Zauneidechse auch besiedelt werden. Eine solche Kontrolle hilft, Fehler in Zukunft zu vermeiden und weitere Projekte zu optimieren. Die karch (Koordinationsstelle für Amphibien- und Reptilienschutz) steht Ihnen bei Bedarf beratend zur Seite.